Die „Konferenz zur Zukunft Europas" war ein Prozess, der über viele Veranstaltungen, Diskussionen und Ideen von Bürger:innen zusammen Vorstellungen für eine zukünftige EU entwickeln sollte. Dieser Vorgang war zunächst auf ungefähr ein Jahr ausgelegt. Anders gesagt, handelte es sich bei der Zukunftskonferenz um ein interinstitutionelles Gremium, das von den drei Hauptorganen der EU: Der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union seit 2019 geplant und im Frühjahr 2021 beschlossen wurde. Die Abschlussveranstaltung der Konferenz wurde am Europatag, den 09.05.2022 gefeiert und der Abschlussbericht zur Konferenz den Präsidenten der drei Institutionen (Europäische Kommission, Europäisches Parlement und Rat der Europäische Union) übergeben.
Am 10. März 2021 unterzeichneten die Präsidenten der drei EU-Institutionen Parlament, Rat und Kommission in einer feierlichen Sitzung in Brüssel die „Gemeinsame Erklärung zur Konferenz über die Zukunft Europas“. Sie verliehen damit dem wesentlich von der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron geprägten Vorschlag zur Abhaltung einer „Konferenz über die Zukunft Europas“ Form und Gestalt. Die Kommissionspräsidentin hatte bereits in ihrer Kandidat:innenrede im Herbst 2019 von einer zweijährigen „Konferenz zur Zukunft Europas“ gesprochen, in der EU-Bürger:innen zusammen und zu Wort kommen sollen.
Die Institutionen legten in der gemeinsamen Erklärung die Beweggründe für die Konferenz, ihren Umfang, ihre Struktur, Ziele und Grundsätze dar. Über einen, nach dem Bottom-up-Ansatz geführten, Prozess will die Europäische Union Antworten auf die Sorgen und Wünsche aller EU-Bürger:innen finden und so dem wachsenden Interesse der Menschen in Europa an einer aktiveren Rolle bei der Entscheidung über den künftigen Kurs der Union und ihrer Politik begegnen.
Die Vertreter:innen der drei Institutionen beteuern in dem gemeinsamen Projekt die Teilhabe der Bürger:innen an der Debatte zu garantieren, ihnen zuzuhören und den ausgearbeiteten Empfehlungen Folge leisten zu wollen. Dazu würden sie die erforderlichen Ressourcen bereitstellen, die Organisation der Konferenz übernehmen und selbst Veranstaltungen mit der Zivilgesellschaft und anderen Interessenträgern leiten. Vorgesehen war bis zum Frühjahr 2022 Schlussfolgerungen zu erarbeiten, die anschließend als Leitlinien für die Zukunft Europas Beachtung finden sollen.
Das Executive Board (deutsch: Exekutivausschuss) bildete das administrative Führungsgremium der Konferenz. Es unterstützte den gemeinsamen Vorsitz der Konferenz, bestehend aus dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, David Sassoli, dem Vertreter des Vorsitzes des Rates, António Costa und der Präsidentin der Kommission, Ursula von der Leyen.
Der Exekutivausschuss setzte sich ebenfalls gleichberechtigt aus je drei Vertreter:innen der drei EU-Institutionen zusammen. Zu den neun Mitgliedern gehörten Guy Verhofstadt, Manfred Weber und Iratxe García Pérez für das Europäische Parlament und Ana Paula Zacarias, Gašper Dovžan und Clément Beaune für den Rat. Als Vertreter:innen der Kommission sind Dubravka Šuica, Maroš Šefčovič und Věra Jourová Mitglieder.
Jeweils eines dieser Mitglieder übernimmt den Vorsitz, sodass sich ein Vorstands-Dreigespann (Ko-Vorsitz) für den Exekutivausschuss aus folgenden Mitglieder ergibt:
Neben den neun Vertreter:innen der EU-Institutionen nahmen an den Sitzungen des Exekutivausschuss Vertreter:innen der Konferenz der Ausschüsse für Unionsangelegenheiten (COSAC) an allen Vorstandssitzungen teil. Vertreter:innen des Ausschusses der Regionen, des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses und der Sozialpartner wurden ebenfalls als Beobachter eingeladen.
Aufgabe des Exekutivausschusses war es, im Einvernehmen seiner Mitglieder Beschlüsse über die Arbeit der Konferenz, ihre Verfahren und Veranstaltungen zu fassen. Im weiteren Verlauf der Konferenz war es die Aufgabe des Exekutivausschuss außerdem die Sitzungen der Plenarversammlung vorbereiten und sie beaufsichtigen. Außerdem erstattet er dem gemeinsamen Vorsitz regelmäßig Bericht.
Unterstützt wird er dabei von einem Gemeinsamen Sekretariat, in dem wiederum die drei Organe gleichberechtigt vertreten sind.
Foren zur Konferenz zur Zukunft Europas
Online-Plattform der Konferenz zur Zukunft Europas
Plenarversammlungen im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas
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