Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland

Hamburg ist Spitzenreiter in Sachen Konkurrenzfähigkeit

29.03.2023

Der Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Kommission bewertet 235 Europäische Regionen nach verschiedenen Indikatoren und ermittelt so die Wettbewerbsfähigkeit der Region. Der Index wird seit 2010 alle drei Jahre veröffentlicht und hilft bei der Verortung wirtschaftlich schwacher Regionen im EU-Vergleich. 


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Nach welchen Indikatoren wird bewertet?

Mittels des Index haben Regionen einen Überblick über ihre wirtschaftliche Entwicklung im Zeitverlauf und im Vergleich zu anderen Regionen. Der Index ist, seit seiner vollständigen Überarbeitung im vergangenen Jahr, aus drei Teilindizes aufgebaut. Die Indizien Basis, Effizienz und Innovation bilden die Grundlage. 

Ergebnis der Untersuchungen war, dass die niedrigsten Werte weiterhin in den weniger entwickelten Regionen der östlichen EU-Mitgliedsstaaten verzeichnet sind. Trotzdem wurde deutlich, dass die meisten Ost-Länder in einigen Kategorien aufholen konnten und sich stetig dem EU-Durchschnitt annähern. In zahlreichen italienischen Regionen hat sich dagegen der Abstand zum EU-Durchschnitt vergrößert. 

Insbesondere im Bezug auf die Kohäsions- und Strukturpolitik sind die Ergebnisse der Analyse bedeutsam, da offengelegt wird, welche Regionen weiterhin weitreichende Förderungen und Finanzmittel erhalten müssen. Die Ergebnisse unterstreichen demnach die Notwendigkeit, durch die EU-Investitionen die Aufwärtskonvergenz zu fördern. Gleichzeitig kann die Effizienz der Europäischen Förderpolitik geprüft werden, da betrachtet werden kann, inwiefern eine strukturschwache Region die Disparitäten zu anderen, ökonomisch stärkeren Regionen ausgleichen konnte. Damit kann langfristig eine gerechte und nachhaltige Entwicklung binnen der Union herbeigeführt werden. 

Die territoriale Wettbewerbsfähigkeit ist die Fähigkeit einer Region, Unternehmen und Bevölkerung ein attraktives und nachhaltiges Umfeld zum Leben und Arbeiten zu bieten.
Elisa Ferreira

Die Position Hamburgs im nationalen und EU-weiten Wettbewerbsvergleich 

Der Index bestätigt, dass die Hauptstadtregionen meistens an der Wirtschaftsspitze eines Landes stehen. Ausnahmen finden sich nur in Italien, den Niederlande und Deutschland. Den deutschen Platz eins hat die Region Oberbayern inne, gefolgt von Hamburg. EU-weit erreichen sie Platz vierzehn und fünfzehn.

In vielen Indikatoren sind die beiden Regionen sich sehr ähnlich, die größten Unterschiede bestehen jedoch im Bereich „Infrastruktur“, „Gesundheit“ und „Arbeitsmarkt“. In diesen Kategorien schneidet Oberbayern besser ab als die Hansestadt. Im Index „Innovation“ verzeichnet Hamburg hingegen höhere Werte als Oberbayern. Die Position als eine der wettbewerbsfähigsten Regionen im Deutschen und europäischen Vergleich schafft einige Vorteile: Hamburg weist damit beispielsweise ein höheres BIP pro Kopf auf als die anderen Regionen Deutschlands. Verbunden ist der Aspekt der höheren Wettbewerbsfähigkeit auch mit besseren Rahmenbedingungen für Frauen. Prozentual gibt es in dort weniger Frauen ohne Arbeit, Ausbildung oder ohne Studienplatz.