Das Gericht der Europäischen Union (EuG) hat am 15. Januar 2025 entschieden, dass die Sanktionen gegen den russischen Mobilfunkanbieter MegaFon rechtmäßig sind.
Das Gericht wies eine Klage des Unternehmens ab, das sich gegen die im Februar 2023 verhängten Maßnahmen gewehrt hatte. MegaFon hatte argumentiert, dass die Entscheidung der EU fehlerhaft sei und eine unzureichende Begründung enthalte. Zudem sei das Unternehmen vor der Verhängung der Maßnahmen nicht angehört worden. Die Sanktionen wurden im Zuge des Ukraine-Krieges verhängt, da MegaFon den russischen militärisch-industriellen Komplex unterstützt haben soll.
Das EuG stellte jedoch fest, dass der Rat der Europäischen Union die Sanktionen ausreichend begründet hatte. Das Gericht betonte, dass der Rat nicht verpflichtet gewesen sei, MegaFon vorab anzuhören, da sonst der Überraschungseffekt der Sanktionen verloren gegangen wäre. Obwohl die fraglichen Maßnahmen die unternehmerische Freiheit von MegaFon beschränkten und ihren Ruf beeinträchtigten, sind sie weder unverhältnismäßig noch untragbar, da sie einem wichtigen Ziel von allgemeinem Interesse dienten, so das Gericht.
Die Sanktionen gegen MegaFon umfassen ein Verbot für europäische Unternehmen, bestimmte Güter und Technologien mit doppeltem Verwendungszweck an das Unternehmen zu liefern. Zudem dürfen keine finanziellen oder technischen Unterstützungsleistungen für MegaFon erbracht werden. Diese Maßnahmen haben erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf den Mobilfunkanbieter.
Mit dieser Entscheidung bekräftigt das EuG die Rechtmäßigkeit der EU-Sanktionen gegen Russland und sendet ein deutliches Signal an Unternehmen, die den russischen Krieg gegen die Ukraine unterstützen. MegaFon hat zwar die Möglichkeit, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen, die Erfolgsaussichten gelten jedoch als gering. Die Entscheidung des EuG ist ein weiterer Schritt bei der Durchsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland. Sie zeigt, dass die EU bereit ist, auch gegen große Unternehmen vorzugehen, die den russischen Staat unterstützen. Die Sanktionen sollen dazu beitragen, den Druck auf Russland zu erhöhen und das Land zu einer Änderung seiner Politik in der Ukraine zu bewegen.