Im Rahmen ihrer Initiative „Global Gateway“ wird die EU fast 12 Millionen Euro an Zuschüssen für Investitionen in die kenianische Wasserstoffindustrie bereitstellen. Aber was ist die Global Gateway Initiative der EU-Kommission?
Beim Afrika-Klimagipfel Anfang September in Nairobi hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gemeinsam mit dem Präsidenten der Republik Kenia, William Ruto, eine Strategie zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff in Kenia gestartet. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Entwicklung und dem Wachstum des heimischen Marktes, der dann auch Exportkapaziäten schaffen soll. Zudem sind Ziele in Bezug auf die Emissionsreduzierung, neue Arbeitsplätze und Direktinvestitionen formuliert. Im Rahmen ihrer Initiative „Global Gateway“ wird die EU fast 12 Millionen Euro an Zuschüssen bereitstellen, um öffentliche und private Investitionen in die kenianische grüne Wasserstoffindustrie zu fördern. Insgesamt werden 3,4 Milliarden Euro in Klima und Natur in Kenia investiert – von der Entwicklung der Industrie für erneuerbare Energien über den Aufbau nachhaltiger landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten bis hin zu Klimaresistenz und Umweltschutz.
Die Kommissionspräsidentin sprach von einer "Investitionslücke" und kündigte an, dass Europa der Partner für Afrika sein wolle, der diese Lücke schließe. Etwa die Hälfte der Mittel aus dem 300 Milliarden Euro schweren Investitionsplan sind für Projekte auf dem afrikanischen Kontinent gedacht. Vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen bei der Bewältigung des Klimawandels, betonte von der Leyen die besondere Bedeutung Afrikas, eines Kontinents, der besonders massiv vom Klimawandel betroffen ist. Der Afrika-Klimagipfel sei ein wichtiger Schritt, um das bevorstehende COP28-Treffen in Dubai vorzubereiten.
2021 hob die EU-Kommission ein neues Konzept aus der Taufe: Global Gateway. Eine innovative Strategie, um die digitale Transformation, die energetischen Herausforderungen und die globale Verkehrsinfrastruktur intelligent, nachhaltig und zukunftsfest miteinander zu vernetzen und weiteren Themen wie Gesundheit, Bildung und Forschung weltweit maßgeblich voranzubringen.
Zwischen 2021 und 2027 möchten die EU-Organe in Kooperation mit den Mitgliedstaaten Investitionen von nicht weniger als 300 Milliarden Euro mobilisieren. Die Mittel sollen in nachhaltige, qualitativ hochwertige Projekte fließen, die sowohl den Partnerländern als auch dem einzelnen Menschen dauerhafte Vorteile versprechen. Dabei soll nicht nur die Wirtschaftskraft und der gesamtgesellschaftliche Zusammenhalt der EU-Partnerländer gestärkt werden. Vielmehr soll es auch dem privaten Sektor ermöglicht werden, durch die Einhaltung höchster Umwelt und Arbeitsschutzstandards sowie durch eine solide Haushaltsführung, wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei hat sich die EU mit der Global-Gateway Innitiative die Schließung der weltweiten Investitionslücke auf die Fahne geschrieben.
Die Global-Gateway Initiative befindet sich im Einklang mit der Zusage der G7 aus dem Juni 2021, eine wertebasierte, ambitionierte und transparente Infrastrukturpartnerschaft zu schaffen, um den globalen Anforderungen an die Infrastrukturentwicklung gerecht werden zu können. Die Initiative atmet außerdem den Geist der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, denn sie entspricht ihren Entwicklungszielen. Selbiges gilt in Bezug auf das Pariser Klimaabkommen.