COP29 in Aserbaidschan

Weltgemeinschaft verhandelt bei COP29 über Klimaschutzmaßnahmen

13.11.2024

Unter dem Motto "In Solidarity for a Green World" hat vom 11. bis 22. November 2024 in Aserbaidschan die 29. jährliche Konferenz der Vertragsparteien (Conference of the Parties, COP) der UN-Klimarahmenkonvention stattgefunden. Ziel war es, globale Bemühungen voranzubringen, um die Klimakrise zu bewältigen und den weltweiten Anstieg der Temperaturen zu begrenzen. 

Finanzierung des Klimaschutzes in Entwicklungsländern

Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz stand die Festlegung eines neuen gemeinsamen Finanzierungsziels (New Collective Quantified Goal on Finance, NCQG). Ziel ist es, einen Betrag zu bestimmen, der den Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt wird, um sie bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu unterstützen und ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Diese finanzielle Unterstützung ist für das Erreichen der Klimaziele von Paris unerlässlich. Derzeit ist die EU der größte Geldgeber der internationalen Klimaschutzfinanzierung und will sowohl öffentliche Mittel bereitstellen als auch private Investitionen mobilisieren, um die Entwicklungsländer zu unterstützen. Die Europäische Union und ihre 27 Mitgliedstaaten haben im Jahr 2023 28,6 Mrd. € aus öffentlichen Quellen zur Klimaschutzfinanzierung beigetragen und zusätzlich 7,2 Mrd. € an privater Finanzierung mobilisiert

Weitere Ziele der COP29

Darüber hinaus ging es bei der COP29 auch darum, den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen weiter voranzutreiben und ehrgeizige nationale Klimaschutzmaßnahmen zu fördern. Die EU hatte bereits im Vorfeld der Konferenz eine Empfehlung für das europäische Klimaziel 2024 veröffentlicht, die als Orientierung für andere Länder dienen sollte. Ziel war es, im Rahmen der COP29 auf eine verstärkte Ausrichtung der nationalen Klimaschutzpläne auf die globalen Klimaziele hinzuwirken und die Staaten zu noch ambitionierteren Zielvorgaben zu bewegen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Verstärkung der Klimaschutzverpflichtungen der Industrieländer sowie der Förderung von Maßnahmen zur Emissionsminderung, die nicht nur den CO2-Ausstoß senken, sondern auch zur Schaffung einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren globalen Wirtschaft beitragen.

Welches Fazit lässt sich nach Klimakonferenz in Baku ziehen? 

Die COP29 in Baku, die offiziell am 22. November endet, verdeutlichte die tiefen Spaltungen zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern, besonders im Hinblick auf die Klimafinanzierung. Die EU-Vertreter:innen drängten auf höhere finanzielle Zusagen für die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel und der Minderung von Emissionen. Allerdings stieß der Vorschlag auf Widerstand von Ländern wie China und Indien, die wiederum eine stärkere Verantwortung der Industrieländer einforderten. 

Ein weiteres strittiges Thema war der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien, bei dem die EU eine klare Reduktion der fossilen Energien einforderte. Doch auch hier gab es Widerstand, vor allem von Ländern, die noch stark auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, und keine verbindlichen Schritte zur Emissionsreduktion konnten vereinbart werden. Angesichts dieser ungelösten Streitfragen wird eine Verlängerung der Verhandlungen erwartet, da die zentrale Differenz bezüglich der Klimafinanzierung und der konkreten Emissionsziele noch nicht überwunden ist. EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra und andere EU-Vertreter:innen haben bereits signalisiert, dass sie nur dann einem Abschluss zustimmen werden, wenn substanzielle Fortschritte bei der Finanzierung und den Klimaschutzmaßnahmen erzielt werden.

Hintergrund – Was ist die COP?

Die COP (Conference of the Parties) ist die Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Diese Konvention wurde 1992 als globales Klimaschutzabkommen verabschiedet und bildet die völkerrechtliche Grundlage für den weltweiten Klimaschutz. Sie wurde mittlerweile von nahezu allen Ländern der Welt ratifiziert.

Im Rahmen der COP-Konferenzen wurden im Laufe der Jahre wichtige Klimaschutzvereinbarungen getroffen. Ein bedeutender Meilenstein war die Verabschiedung des Kyoto-Protokolls bei der COP3, das verbindliche Emissionsreduktionsziele für Industrieländer festlegte. Ein weiterer historischer Erfolg war die Verabschiedung des Pariser Abkommens bei der COP21 im Jahr 2015, das als bislang größter Erfolg der Konferenzen gilt und das globale Ziel verfolgt, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, idealerweise bei 1,5 Grad.