Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vor 50 Jahren

Die Erfolgsgeschichte des Keltischen Tigers

30.01.2023

Die Iren ziehen nach dem Beitritt zur EWG 1973 ein überwiegend positives Fazit. Das Land hat sich seitdem von einem der ärmsten zu einem der reichsten Länder des Kontinents entwickelt.

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Im Gegensatz zu den strauchenlden britischen Nachbarn zeigen sich die Iren enorm zufrieden mit ihrer Teilhabe an der europäischen Gemeinschaft. Das Land trat 1973 unter Premiermeinister Jack Lynch mit einer Zustimmung von über 80 Prozent der Einwohner in die EWG ein.

Anfangs war es noch schwer, sich vor dem Hintergrund der Ölpreis-Schocks in den 1970er Jahren auf dem neuen Markt zu behaupten. Mit intensiver europäischer Unterstützung begann dann jedoch der Aufstieg des "Keltischen Tigers". 

Nicht nur die Infrastuktur profitierte merklich, auch die Öffnung der Wirtschaft in Richtung Kontinentaleuropas und die Senkung der Körperschaftssteuer auf nunmehr 12,5 Prozent lockten nach und nach neue Investoren und Arbeitskräfte an. Zudem wurde vermehrt in die Bildung investiert und die Anzahl der Studenten hat sich mittlerweils fast verzehnfacht.


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Der Brexit schmälerte die Attraktivität Londons als Finanzhandelsplatz erheblich. Im Gegenzug wurde Dublin für viele Unternehmen und Banken zu einem der zukunftsträchtigsten Standorte Europas. Während der Corona-Pandemie sorgten die angesieldeten Unternehen für Informationstechnologie und Pharma-Konzerne weiterhin für stetiges Wachstum.

In den 1970ern war das Leben in Irland umfassend durch die Katholische Kirche und die fortwährenden Auseinandersetzungen in Nordirland geprägt. Dank des Beitritts zur EWG veränderten sich gesellschaftliche Ideale und die Gesetzgebung zu einer gleichberechtigten Gesellschaft nahm ihren Anfang.

 Die Schaffung der "Commission on the Status of Women" trug dazu bei, die Ungleichbehandlung von Frauen aufzudecken und Missstände zu beseitigen. Das Arbeitsverbot für verheiratete Frauen wurde gelockert und der Sozialfonds der EWG finanzierte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder um auch Müttern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. 2015 wurde in dem immer noch katholisch geprägten Land auch die  gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt.