Die EU ist mehr als eine politische Idee – sie prägt unseren Alltag. Morgens ein Croissant aus Frankreich, mittags italienische Pasta und abends ein dänisches Designermöbel online bestellen – all das passiert reibungslos, weil 29 Länder ihre Grenzen für Handel, Reisen und Ideen geöffnet haben. Die Anfänge der EU, wie wir sie heute kennen, liegen in der Montanunion, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Seit deren Gründung vor über 70 Jahren hat sich die EU zu einem eng vernetzten Wirtschaftsraum entwickelt. Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens grundsätzlich geändert, und neue Herausforderungen sind hinzugekommen. Kohle und Stahl sind nur noch ein kleiner Teil der europaweiten Wirtschaftskooperation. High-Tech Produkte wie Flugzeuge, Autos und Medizin nehmen eine viel wichtigere Rolle ein. Produzierende Unternehmen sehen sich jedoch gleichzeitig hohen Energiekosten, Zöllen aus den USA und Konkurrenz aus China gegenüber. Hinzu kommt, dass mit der Digitalisierung ganz neue Branchen entstanden sind, in denen Europa bislang lediglich bei der Regulierung vorne mit dabei ist. Der Bericht von Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit, der die EU im vergangenen Herbst aufgerüttelt hat, kommt also zur rechten Zeit.
Ende November demonstrierte die JEF Hamburg unter dem Motto #dontTochMySchengen gemeinsam mit der JEF-Schleswig-Holstein und der JEF-Niedersachsen an der deutsch-dänischen Grenze bei Flensburg gegen die Grenzkontrollen der Bundesregierung. Dabei stellten wir noch einmal klar, dass die Grenzkontrollen rechtswidrig sind und insbesondere Pendler*innen, aber auch alle anderen Menschen in ihrer Freizügigkeit in Europa beschneiden. Gerade an der Grenze zu Dänemark wird sichtbar wie wenig Effekt die Grenzkontrollen haben. Unter https://www.jef.de/offene-grenzen-statt-schlagbaeume/ findet ihr den offenen Brief der JEF.
Im Rahmen des digitalen Europawochenmagazins 2022 des Hamburger Senats ist ein Meinungsartikel der Landesvorsitzenden von Europa-Union und JEF Hamburg veröffentlicht worden. Hier lesen Sie zum Europatag die Zweitveröffentlichung.