Nach 15 Jahren Verhandlungen ist es nun endlich geschafft: Das UN-Hochsee-Abkommen zum Schutz der Hohen See ist verabschiedet und mindestens 30 % der Weltmeere sollen zum Schutzgebiet werden. Das Meeres-Abkommen gilt als riesiger Erfolg. Die EU steuert 816 Millionen Euro zum Schutz der Meere hinzu.
Ziel der Verhandlungen war es, die Biodiversität in unseren Weltmeeren zu sichern, mindestens 30% sollen als Schutzgebiete ausgezeichnet werden. Die Umweltverträglichkeit von wirtschaftlichen Projekten, Expeditionen und anderen Aktivitäten sollen durch neue Verfahren überprüft werden. Das Abkommen wird unter internationalem Schutz stehen.
Als Hohe See werden ungefähr 60% aller Meere bezeichnet. Sie fällt nicht unter die Wirtschaftszone eines Landes. Dafür müssen die Gebiete mehr als 340 Kilometer entfernt von einer Küste sein. Momentan wird nur rund 1% dieser Gebiete geschützt.
Ein strittiger Punkt der Verhandlungen war, wie mögliche wirtschaftliche Gewinne zwischen den Staaten verteilt werden sollen. Gerade die Länder des Globalen Südens sehen die Gefahr, bei Ressourcenfunden übergangen zu werden. Um dies zu verhindern, wurde ein Mechanismus für die Auszahlung von Gewinnen an ärmere Länder vereinbart.
Unklar ist weiterhin, ob Russland oder China teil des Abkommens werden. Weitere Verhandlungen sind jedoch ausgeschlossen.
Bei der internationalen Meeresschutzkonferenz „Our Ocean“ in Panama, kurz vor den UN-Verhandlungen, wurden fast 19 Milliarden Dollar für den Schutz der Meere von den Teilnehmern zugesagt. Ziel der Konferenz war kein verbindliches Abkommen, sondern individuelle Finanzzusagen.
Die USA alleine sagten rund 5,6 Milliarden Euro für den Schutz der Meere 2023 zu. Diese Summe soll laut dem Klimabeauftragten des Weißen Hauses auf 77 Hochsee-Projekte verteilt werden. Unter anderem soll auch technische Hilfe beim Errichten grüner Transportkorridore, mit denen die Emissionen reduziert werden sollen, finanziell unterstützt werden.
816 Millionen Euro wurden von der Europäischen Union zugesagt für den Schutz der Meere. 320 Millionen Euro sollen für Forschungsprojekte zum Schutz der maritimen Biodiversität frei gestellt werden. Weitere 250 Millionen Euro werden von der EU an den Start des Sentinel-1C-Satelliten hinzugegeben werden. Dieser Satellit soll die Eisschmelze und daraus entstehende Klimaeffekte beobachten. Für die Bekämpfung des Klimawandels in Benin, Guyana und Tansania und zum Schutz der biologischen Vielfalt werden 126 Millionen Euro bereitgestellt.