EU-Lateinamerika-Gipfel

Ein positives Resümee (mit Einschränkungen)

19.07.2023

Auf dem dritten Gipfeltreffen EU-CELAC kamen in Brüssel am 17. und 18. Juli 2023 die Staats- und Regierungschefs der EU und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) zusammen. Ziel des Treffens war es, die Partnerschaft zwischen der EU und den CELAC Staaten weiter zu stärken.

Engere Zusammenarbeit bei nachhaltiger Wirtschaft

Inhaltlich ging es vor allem darum, wie im Bereich des gerechten grünen und digitalen Wandels zusammengearbeitet werden kann. Hier konnten einige positive Resultate erzielt werden: Mit Argentinien und Uruguay konnten Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien und des grünen Wasserstoffes geschlossen werden, während man mit Chile eine Kooperation bei Lieferketten für Rohstoffe anstrebt. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte zudem, in den nächsten fünf Jahren 45 Milliarden Euro für Projekte, wie den Ausbau von Telekom-Netzen in der Amazonasregion, die Anschaffung von Elektrobussen in Costa-Rica oder die Modernisierung von Hochspannungsleitungen in Paraguay, bereitstellen zu wollen. 

Auch die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Wirtschaftsbündnis Mercosur scheinen wieder Fahrt aufzunehmen. 

Die Beziehungen zwischen der CELAC und der Europäischen Union sind aufgrund dieser Vereinbarung heute stärker als gestern oder vorgestern.
amtierender CELAC-Vorsitzender Ralph Gonsalves

Zurückhaltung bei Abschlusserklärung zum Ukraine-Krieg

Auf einen Punkt, der gerade für die EU von besonderer Bedeutung war, konnte man sich schließlich aber trotz großen Ringens nicht einigen: Eine gemeinsame Abschlusserklärung, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als solchen verurteilt, blieb aus. So äußert sich die Mehrheit der Gipfelteilnehmer in der Abschlusserklärung zwar tief besorgt über den Krieg und betont, dass ein gerechter und nachhaltiger Frieden notwendig sei. Russland wird jedoch nicht erwähnt.

Die CELAC ist ein regionaler Zusammenschluss von 33 lateinamerikanischen und karibischen Staaten. Sie wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, eine Plattform für einen politischen Dialog zu schaffen und so die wirtschaftliche und soziale Situation in der Region zu verbessern.

Weiterführende Informationen zum Gipfel sowie die Abschlusserklärung finden sie hier

Wussten sie schon? 

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat eine ganz besondere Beziehung zur CELAC! Hier hat nämlich die EU-LAC Stiftung ihren Sitz. Sie wurde im Jahr 2010 von den Staats- und Regierungschefs der EU und der CELAC gegründet und hat es sich auf die Fahne geschrieben, die strategischen bi-regionalen Beziehungen zu stärken und zu fördern, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und die aktive Beteiligung der jeweiligen Zivilgesellschaften zu fördern.